Die Zuschauer wurden an das Ufer des Flusses Kljazma geführt, ein wenig weiter flussaufwärts von der Stelle, wo wir 1977 den „Ballon“ ins Wasser gelassen hatten (vergleiche den Beschreibungstext der Aktion „Ballon“). Sobald die Zuschauer erschienen, kam Georgij Kizeval’ter, der sich am anderen Ufer des Flusses befand, aus den Sträuchern hervor, zog sich aus und ließ ein in Zellophan verpacktes Bild (185 x 125 cm) ins Wasser. Das Bild benutzte er als Floß für seine Sachen und durchschwamm – dieses vor sich herschiebend – den Fluss.
Drei weitere Teilnehmer der Aktion nahmen ihm das Bild ab und bauten es auf einer kleinen Anhöhe zwischen Fluss und Zuschauern – mit der Vorderseite zu ihnen – auf. Nachdem wir die Zellophanhülle von dem Bild abgenommen hatten, war zu sehen, dass es sich um eine vergrößerte Gemäldekopie (Künstler G. Kizeval’ter) von dem Farbdia „Ballon im Wald“ handelte, das A. Abramov während der Aktion „Ballon“ aufgenommen hatte.
Das Bild wurde sofort wieder demontiert; die Leinwand wurde vom Rahmen abgenommen und zusammengerollt und auch der Rahmen wieder auseinandergenommen.
17 von 30 Zuschauern erhielten als faktographisches Material von der Aktion eine schwarz-weiße Fotokopie von einem Papierabzug desselben Dias.
Außerdem wurde vor der Ankunft der Zuschauer in der Ferne auf einer Anhöhe links von ihnen ein kleiner blauer Kasten aufgestellt und in diesem ein auf Batterie arbeitender elektrischer Wecker eingeschaltet. Von dem Ort, wo die Zuschauer sich befanden, war nicht nur der Klingelton nicht zu hören, sondern es war auch ziemlich schwierig, den Kasten vor dem Hintergrund der Landschaft zu erkennen oder ihn in irgendeiner Weise mit der Handlung in Verbindung zu bringen: er sah wie ein entfernter kleiner blauer Fleck aus.
Moskauer Gebiet, Gorkier Eisenbahnlinie, Bahnhof „Nazarevo“
10. 7. 1988
A. Monastyrskij, G. Kizeval’ter, N. Panitkov, E. Elagina, I. Makarevič, M. Čujkova, Steffen Andrae